In dem Forum berichte ich, wie es mir geht und was ich so mache :)
Ihr könnt aber auch konkrete Wünsche äußern, was euch interessiert und ich werde versuchen zu antworten :) |
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So nun kommt endlich der Reisebericht, aber ich muss ehrlich sagen, ich war etwas überfordert, weil so viel angefallen ist :D
01.05.12
Am ersten Mai bin ich nach einer einsamen Nacht (in der ich auch noch auf Sackspinnenjagd war) erst einmal kalt duschen gegangen...brrrr... Mit der Farmbesitzerin konnte ich dann kurz nach acht Uhr in die Stadt (Okahandja) fahren, denn dort sollte ich unser Auto abholen. Nachdem Herr Wucher am Telefon total unfreundlich war, war ich ganz erleichtert, dass er nun sehr nett zu mir war. Das Auto war auch der HAMMER! Ein weißer VW Bus T3 (ja, das alleine hätte mir auch nicht viel gesagt... ;) aber zum Glück gibt es das Internet und außerdem kommt der Bus noch auf Bildern ins Forum ;)) Als ich alles mit der Anzahlung, dem Vertrag und so weiter erledigt hatte, hab ich mich auf den Weg nach Karibib gemacht. Denn dort wurden die anderen Volis von Andreas hingebracht. Wir zahlten nämlich für jeden Kilometer des Autos, deswegen wurde an jeder Strecke gespart, so auch an dem Umweg nach Omaruru, der natürlich außerdem noch Zeit gekostet hätte. Als wir alles eingeladen hatten, ging es dann auch schon los nach Swakopmund. Dort haben wir erst einen Großeinkauf gemacht, damit wir alle Grundnahrungsmittel für die 11 Tage haben. Nach dem anstrengenderen Teil haben wir erst mal im „Lighthouse“ Mittag gegessen. Danach sind wir am Strand gewesen und haben den Wellen zugeschaut. Ein paar von uns wurden dabei ziemlich nass, denn an einer ungeschützten Stelle auf Felsen wurden sie von hohen Wellen erwischt... :D Nicht zu spät sind wir aber auch wieder weiter gefahren, denn wir wollten noch die „Sceleton Coast“ sehen. Wir haben dann auch ein Schiffswrack (der Grund für den Namen der Küste, es gibt davon ganz schön viele, die meisten allerdings an unzugänglichen Stellen und nördlicher als wir an der Küste waren) gesehen. Dazu gab es dann noch von irgendwelchen Scherzbolden gelegte menschliche Skelette, die allerdings nicht aus den richtigen Knochen, sondern aus irgendwelchen zusammengelegt waren. Nach diesem Stopp sind wir dann zu unserem Campingplatz gefahren. Der hieß „Mile 72“, benannt nach der Kilometeranzahl, die es von Swakopmund Richtung Norden gelegen ist. Ich glaube es gibt keinen unwirtlicheren auf der Welt!!! Da gab es NICHTS, wirklich gaaaaar nichts. Es war kalt, am Abend zog dichter Nebel auf, der uns pitschnass gemacht hat, mit samt all unsrer Sachen, die in nicht wasserdichten Zelten lagen, direkt am Meer, mit einer starken Brandung. Ich habe noch nie so ein ungemütliches Lagerfeuer erlebt! Das war wirklich beeindruckend. Dieses Nichts, diese absolute Einsamkeit. Denn außer uns war niemand da. Fließend Wasser gab es auch nicht, das einzige was es gab, waren ein paar Plumpsklos. Sonst nur Ebene und Nichts. Wir haben uns dann nicht zu lange in der Kälte ums Lagerfeuer aufgehalten, dann haben wir uns in unsere Zelte verkrochen. Kurz zur Zeltaufteilung: Jonas und Lorenz waren in einem „Vier-Mann-Zelt“ untergebracht. Allerdings können da höchstens vier Kinder rein. Die Personenanzahlbeschreibung war bei Freds und meinem Zelt das Gleiche. Wir waren in 2 Mannzelten, jeweils alleine. Meines war schon von Anfang an geflickt an einer der beiden Stangen und ich hatte immer Angst, dass es zusammenklappt... Aber fast hätte ichs über den Urlaub geschafft mit meinem kleinen lieben Zelt... Aber dazu später mehr.
02.05.12
Die Nacht war bitter kalt gewesen und an diesem Morgen war alles klamm. Wir froren uns eins zusammen und haben uns ohne Frühstück auf den Weg gemacht, da wir nur so schnell wie möglich von diesem unwirtlichen Platz weg wollten. Im Auto haben wir uns dann ein paar Brote geschmiert uns aber schnell fort gemacht. Unser nächster Stopp war „Cape Cross“. Dort gibt es zwei Sachen zu sehen. Das eine ist historischer Bedeutung, das andere eher biologischer Natur. Zum Ersteren: Cape Cross verdankt seinen Namen dem im Jahre 1486 von dem Portugiesen Diego Cáo aufgestellten Steinkreuz, das er zu Ehren König Johannes I von Portugal errichtete. Zum Zweiten gibt es hier eine riiiiiesige Seehundekolonie! 80 000 bis 100 000 Tiere leben an der Stelle und stinken und blöken (wie Schafe übrigens) umher. Wir sind ziemlich lange da gewesen und jeder hat ungefähr tausend Bilder gemacht :D Daran sieht man, wie beeindruckt wir waren. Nach einer längeren Fahrt haben wir kurz in Uis getankt und sind dann zum Brandberg gefahren. Das ist der höchste Berg Namibias und das Bergmassiv hat eine fast runde Form. In diesem Massiv gibt es, wie an vielen Stellen im südlichen Afrika Felszeichnungen. Darunter eine der berühmtesten Malereien : Die „White Lady“ Zu Anfang dachten die Menschen, dass es sich um eine weiße Dame handle, aber die neuesten Forschungen zeigen, dass es sich wahrscheinlich um einen Medizinmann handelt, da er in einer Jagdszene dargestellt ist. Medizinmänner malten sich zu bestimmten Riten an, mit Naturfarben. Ganz gesichert ist natürlich auch diese Bedeutung nicht, denn es ist niemand mehr da, der sie mit Sicherheit aufschlüsseln kann. Es sollen zwar Vorfahren der San gewesen sein, die sie gemalt haben, aber heute stellen sie keine Felszeichnungen mehr her, so dass sie auch verlernt haben diese zu deuten. Zu dieser Felszeichnung gibt es einen Wanderweg, den man mit einem Führer läuft. Insgesamt waren wir fast 2 Stunden unterwegs und Fred und Sonja waren richtig fertig von der Hitze, meine Nachwirkungen sollten sich erst später zeigen. Fred war danach krank. Das hat sie auch die ganze Reise nicht mehr losbekommen, immer wenn sie sich anstrengte, wurde sie wieder krank, die Arme... Als wir nach der Wanderung zurück kamen haben wir erst einmal feststellen müssen, dass wir unseren ersten Platten hatten. Und das, wenn man gerade total verschwitzt und k.o. von einer Wanderung kommt (auch wenn es zeitlich gesehen ja nicht so lang war, wenn die Temperaturen entsprechend sind...)! Die Jungs und ich wollten uns dann dran machen, kamen aber nicht so weit, denn als erstes war die Hydraulik des Wagenhebers etwas kaputt und deswegen mussten wir erst mal ein Loch graben, damit er drunter passt. Dann wollten wir hinten das Reserverad abschrauben, aber es fand sich kein passender Schraubenschlüssel im Werkzeugset (den haben wir am letzten Tag unserer Reise an einem ganz komischen Ort gefunden....) Ein paar der Führer kamen dann auch an und meinten die ganze Zeit sie machen jetzt einen „Damara-Plan“... nun ja im Endeffekt haben wir das Rad doch abbekommen und dann auch ans Auto dran. Dann konnten wir endlich zum ersehnten Pool fahren! Mit einem selbst gemixten Radler ging es schon gleich viel besser und im Pool konnten wir uns schön erfrischen. Wir hatten auch noch Gesellschaft: das Erdmännchen „Jinx“! Das war echt süß und total verschmust. Sonja, Fred und ich sind dann vorgegangen, haben auf dem wunderschönen Campingplatz unsere Zelte aufgestellt und gekocht (Spaghetti Bolognese)
03.05.12
Die Nacht habe ich plötzlich gefroren wie ein Schneider, und mir ging es gar nicht gut. Den Toast mit Ei habe ich mir runter gezwungen, obwohl er eigentlich lecker war. Ich nehme an, dass ich irgendwie einen Sonnenstich von dem letzten Tag gehabt haben muss. Im Laufe des Vormittages verbesserte sich mein Befinden und am Nachmittag war ich wiederhergestellt :) Der Tag sollte ganz schön viel bieten! Als Erstes haben wir uns die „Organ Pipes“ angeschaut, dann (aus der Ferne) den „Burnt Mountain“ und dann zum Highlight: Twyfelfontein. Wie ich schon bei meinem Reisebericht mit meiner Mutter geschrieben hatte, ist Twyfelfontein Weltkulturerbe. Ich war zu der Zeit noch ziemlich fertig und habe mir deswegen einen weiteren heißen Spaziergang erspart, ich kannte die Felsgravuren schließlich auch schon. Am Kiosk dort wurde schließlich auch eine kleine Geschäftsidee geboren: Aus Dosen Aschenbecher (oder anders zu benutzende Schälchen) herstellen! Lorenz war von da an nicht mehr langweilig im Auto :D Er hatte nämlich einen (ziemlich schlechten) Seitenschneider aufgetrieben, mit dem er die Dosen bearbeitete. Wir sind dann zur „Aba Huab Campsite“ gefahren, dort sind die Jungs und die (kranke) Fred geblieben. Der Rest ist zum „Damara Museum Village“ weitergefahren. Das war ganz nett, weil sie mich wiedererkannten und sowieso total nett sind ;-) Ein kleines Mädchen hat sich dann auch mit mir angefreundet und wollte mich gar nicht mehr loslassen ;) Ihr Name war N//eibe. Am Abend nach den Thunfisch-Makkaroni, haben Lorenz und ich erst eine ganze Weile Pool gespielt, dann haben wir alle zusammen noch eine ganze Weile „Arsch“ gespielt. In der Nacht wäre mein Zelt fast zusammengeklappt. Denn hat so stark gewindet, dass die Stangen sich bedenklich durch gebogen haben... Aber mit Hilfe einiger Schnüre hat es das Zelt überstanden.
04.05.12
Nach Toast mit Erdnussbutter ging es auf Richtung Sesfontein. Wir kamen aber nicht sehr weit, denn plötzlich, während ich fuhr, hörte (!) ich die Luft aus dem Reifen schießen... Also mussten wir eine Zwangspause einlegen und haben das 2. Reserverad hervorgeholt. Dieses ist eigentlich etwas zu klein für den Bus, aber besser, als gar kein Rad. Das Rad war allerdings ziemlich platt. Also haben wir ein Auto angehalten mit netten Franzosen drin, die uns eine (Fahrrad-)Pumpe geliehen haben. Im nächsten kleinen Ort Bergsig haben wir einen kleinen Damara-Workshop gefunden, der uns die Reifen versucht hat zu reparieren. Bei dem einen Rad hat er allerdings aufgegeben, da das Loch zu groß sei. Bei Laune haben wir uns gehalten, in dem wir uns in einem kleinen Laden Erfrischungsgetränke gekauft haben. Weiter ging es dann nach Palmwag, wo wir alle unsere frischen Essenssachen durch geschmuggelt haben. Denn bei Palmwag gibt es die „Rote Linie“, eine Seuchensperre. Aber wir kamen mit all unserem Zeug durch :) Nach Palmwag kam ein wunderschöner Teil unserer Strecke. Wir haben überall Zebras, Oryxe, Springböcke und zum Teil sogar Giraffen gesehen. Das ist echt ein Bilderbuch-Afrika dort! Wir sind dann in Sesfontein in der „Wild Fig Tree Campsite“ untergekommen. Dort gibt es eine sogenannte „Warmquelle“. Wollt ihr wissen, warum die Quelle so heißt? Das Wasser ist wirklich warm, aber der Grund ist, dass das Wasser sich durch die Sonne erhitzt. Oh Mann! Da denkt man, man hat etwas Besonderes vor sich und dann ist es so eine Erklärung... Zum Abendessen gab es „Instant Noodles“ und ich fand die ziemlich furchtbar... Nun gut. Ich war auch ziemlich müde, deswegen sind Fred und ich in unsere Zelte gekrochen, während die Anderen noch in eine Bar gegangen sind. Die Jungs waren dann auch ziemlich lustig drauf und Lorenz hat in der Nacht auch noch zwei CD`s verschenkt, sowie seinen (einzigen...) Pullover. Darüber hat er sich am nächsten Morgen etwas geärgert... :D
05.05.12
Die Jungs hatten also noch etwas Nachwirkungen von der letzten Nacht. Der „Banana Flavoured Millipap“ hat da die Stimmung nicht sonderlich gehoben, denn der war selbst für mich Millipapliebhaberin ziemlich scheußlich... Wir haben dann versucht in einem Damara-Workshop den Reifen reparieren zu lassen, aber die haben das auch nicht hingekriegt… Dann ging die Fahrt nach Opuwo. Die Natur ist immer noch sehr schön (okay, das lässt sich eigentlich eh für ganz Namibia sagen…), an einer Stelle wurde es dann auch richtig spannend. Der Joubert-Pass wird gerade neu gebaut, da er zu steil war. Nun ist er aber bisher noch genauso steil, zusätzlich dazu aber noch mit ungemachter Oberfläche. Aber mit etwas Schwung, Dauergasgeben und Glück sind wir hochgekommen. Die Fahrt ging weiter und wir sind durch grünere Gegenden gekommen, in denen man Baobabbäume sehen konnte. Die sind wirklich imposant! In Opuwo angekommen habe ich mich kurz mit Marianna getroffen, die ich von meiner Reise mit meiner Mutter noch kannte und die ich für den nächsten Tag als Führerin eingeplant hatte. Danach haben wir uns im Restaurant erst mal wieder gestärkt. An dem Tag hatten Urte, alias Water (die Kinder können Urte nicht aussprechen, der Name hat sich jetzt auch bei uns eingebürgert), und ich irgendwie ein großes Herz. Erst hatte ich im Supermarkt zwei angolanischen Kindern ein paar Dollar geschenkt und dann haben wir unser Essen zur Hälfte einpacken lassen und bettelnden Kindern geschenkt, die am Zaun vom Restaurant standen. Zu guter Letzt haben wir noch ein paar Zuckerpäckchen eingepackt und auch ein paar Kindern gegeben. Dann brauchten wir nur noch einen Platz zum Zelten. Wir haben uns so nach einem Pool gesehnt, dass wir in der „Opuwo Country Lodge“ gelandet sind. Und das war wirklich überwältigend! Die Lodge liegt auf einem Berg außerhalb von Opuwo und hat eine Aussicht in die unberührte Natur. Der Pool liegt so, dass er quasi im Nichts endet, man vom Pool aus den wunderbaren Blick genießen kann. Also diese Lodge ist wirklich zu empfehlen! Den Nachmittag haben wir dann am Pool verbracht und den Luxus genossen. Während die anderen Mädels sich was gekocht haben, sind Jonas, Lorenz und ich essen gegangen. Man konnte nur das Starter-Buffet wählen, das hat dann 70 N$ gekostet und war riesig! Mit ganz vielen Meeresfrüchten und Salaten… Lecker! Das hat sich wirklich gelohnt! Danach haben wir noch eine ganze Weile Arsch gespielt, bevor wir uns auf den Weg ins Zelt gemacht haben (Mein Zelte lebte noch!)
06.05.12
Morgens haben wir uns um neun Uhr mit Marianna vor dem OK Supermarkt getroffen. Dort haben die Anderen für unsere Weiterreise Sachen eingekauft, während ich mit Marianna für die Himba eingekauft habe. Das habe ich glaube schon bei der Reise mit meiner Mutter erklärt. Also einfach Grundnahrungsmittel, statt Geldbezahlung, damit der traditionelle Lebensstil nicht verloren geht. Als wir im Himba-Dorf ankamen wurden wir nach dem Vorstellen durch das Dorf geführt und durften in Hütten schauen. Dann hat uns die Tochter vom Chief noch die Körperhygiene gezeigt, mit der Ockerfarbe und dem Parfüm. Sonja wurde dann sogar noch verkleidet, mit dem Kopfschmuck hatten sie aber ziemlich Probleme, weil der auf Sonjas glatten Haaren nicht halten wollte. Dann wollten die Himba natürlich auch noch Sachen verkaufen, ihren Schmuck,… Ich wusste genau, was ich noch will und hab mir das in aller Ruhe zusammen gesucht, dafür haben mich die anderen Mädels bewundert :D Denn ich war es ja schon gewohnt, dass alle einem alles verkaufen wollen und habe ganz bestimmt gesagt, dass ich nur bestimmte Sachen gezeigt bekommen will. Wir haben also noch ein paar Sachen eingekauft und dann ging unsere Reise weiter zu den Ruacana- Wasserfällen. Unser Campingplatz „Hippo Pool“ lag direkt am Kunene (der Fluss, der bei den Ruacana fällen in die Tiefe stürzt), doch leider gibt es inzwischen keine Hippos mehr. Es war trotzdem ein schöner Platz. Wir haben noch an dem Nachmittag versucht zu den Fällen zu gelangen, aber irgendwie haben wir nicht den Weg gefunden und deswegen den Besuch auf den nächsten Morgen verlegt. Wie fast jeden Abend haben wir uns ein nettes Lagerfeuer gemacht und am Feuer gegessen. Es gab Thunfisch-Makkaroni, wieder sehr lecker Außerdem haben wir uns die Fotos, die bisher geschossen wurden als Rückblick auf die erste Hälfte unseres Urlaubs angeschaut.
07.05.12
Am Morgen haben wir also nach den obligatorischen Toastbroten die Ruacanafälle gefunden. Dazu mussten wir über die Grenze, allerdings ohne Passkontrolle, da man nur auf dieser Seite des Kunene bleiben kann, zum Glück, sonst hätten nämlich einige von uns die Fälle nicht anschauen können! Es war dann auch wirklich ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel, wenn auch wohl nicht so beeindruckend wie im hiesigen Sommer, denn nun war nur sehr wenig Wasser vorhanden. Aber wir haben Angola betreten! Das ist schon immer wieder ein Irre Gefühl, wenn man ein neues Land betritt Nachdem wir alle Winkel gesehen hatten, ging unsere Fahrt weiter nach Uutapi (auch Outapi genannt). Dort waren wir erst auf dem Markt, auf dem Sonja, Fred und ich Mopanewürmer probiert haben. Das war gar nicht schlecht, hat ein bisschen nach Fisch geschmeckt. Dann haben wir noch leckeren Fisch gekauft, zusammen mit jeweils einem Vetkoek. Das ist ja schon toll, aber wenn man dann noch den Preis bedenkt (3 N$, also ungefähr 30 ct!!). Nach dem Marktbesuch haben wir uns noch den riesigen Boabab-Baum angeschaut. Dieser hat nämlich schon einiges erlebt, ist ca. 1000 Jahre alt. Früher hat er erst als Unterschlupf/Bunker für Hirtenfamilien gedient, denn die haben sich dort vor räuberischen anderen Stämmen versteckt, diese haben zum Teil auch Kinder und Frauen geraubt. Also haben sie sich immer in dem Stamm versteckt. Dann war es eine Weile ein Postoffice, danach eine Armeekapelle, dann eine Bar und nun ist es eine Touristenattraktion, sowie eine Kapelle. Nun ging die Fahrt weiter nach Oshakati, dem Zentrum Nordnamibias, der größten Stadt im Norden. Dort waren wir ein bisschen shoppen und dann in „Wimpy“ eine Kleinigkeit gegessen. Am späteren Nachmittag sind wir dann nach Ondangwa gefahren. Dort haben wir nach einiger Suche das Rest Camp gefunden. In der Mitte des Geländes ist ein großer See, der allerdings ziemlich dreckig ist ;) Nach dem Abendessen (Reis mit Soße) sind wir in die Bar gegangen. Dort war ein stinkreicher Typi, der die ganze Zeit Shots ausgegeben hat, das war ziemlich lustig :D Ich hab fast den ganzen Abend Pool gespielt, dann noch Arsch und Mogeln Sehr gelungener Abend!
08.05.12
Relativ früh am Morgen sind wir losgefahren nach Etosha. Dort habe ich all meine Überzeugungskünste rausgeholt und ihnen glaubhaft versichert, dass wir zwar alle „Namibian Residents“ seien (das ist schon mal eine Lüge…), dann hab ich gesagt, dass leider nur eine den Pass hat (nötige Lüge, damit die erste nicht auffliegt), die anderen hätten ihre Pässe gerade in Windhoek zum Stempeln. Wir sind damit tatsächlich durchgekommen, an dem Tag jedenfalls ganz leicht… Das erste Tier das wir gesehen haben war ein Elefant! In Namutoni haben wir zahlen müssen, da kamen wir auch wieder durch mit unserer kleinen Lüge. Aber der Preisunterschied ist eben auch eklatant: 80 N$ für foreigner (also Leute, die weder Namibianer, noch Staatsbürger aus einem SAADC Staat sind) und nur 30 N$ für Namibian Residents. Den Tag über haben wir dann alle normalen Tiere (die Leuten, die hier schon länger sind, schon fast zum Hals raushängen), wie Giraffen, Oryx, alle möglichen Arten von Antilopen, Schakale,… Doch als so langsam das Abendlicht kam, haben wir noch zwei Geparden gesehen! Raubkatzen zu sehen, ist immer etwas ganz besonderes, das kann man gar nicht genau beschreiben, warum das einen so berührt. Es ist nicht nur, dass es sehr selten ist, sie zu sehen, sie strahlen so eine urtümliche Macht aus, Gefahr, Geschmeidigkeit, Stolz,… Abends am Wasserloch hatten wir dann noch mal Glück, denn es sind 3 Rhinos aufgekreuzt! Da unsere Gasflasche irgendein Problem hatte, konnten wir nicht selber kochen und „mussten“ uns das Essen in der Lodge leisten. Für 170 N$ (ca. 17 €) hatten wir ein suuuuuper leckeres Buffet. Wir haben dann noch eine ganze Weile Karten gespielt, dann sind wir kurz zum Auto, um uns warm anzuziehen. Dabei ist etwas passiert, das ich noch weiß, als wäre es vor einer Sekunde gewesen. Ich stand vor der Schiebetür, Johanna versuche etwas von ganz hinten rauszuholen und ist dabei leicht an dem Feuerlöscher gekommen. Aus diesem schoss dann eine weiße Wolke. Ich konnte in dem Moment das nicht zuordnen, ich stand direkt davor. Ich dachte mein letztes Stündchen hat geschlagen! Ich sah nur weiß und konnte nicht mehr atmen. Jetzt weiß ich jedenfalls, warum man mit Feuerlöschern nicht auf Personen zielen soll… Es war echt nicht lustig. In meiner kurzen Panik hatte ich davon auch etwas eingeatmet und hatte dann für einige Stunden Husten… Mein Pulli war auch komplett weiß und stank nach diesem Staub. Oh Mann! So ein Schock, aber ich hab überlebt :D Wir sind dann also wieder ans Wasserloch. Aber da dort keine Tiere waren und wir alle ziemlich müde, haben wir beschlossen, dass wir den Geburtstag nach deutscher Zeit feiern, also um 23 Uhr hier in Namibia. Sie haben mir dann ganz süß ein Ständchen gesungen und auch versucht eine Kerze anzuzünden, aber das ist missglückt :D Damit ich nicht nach Feuerlöscher stinkend ins Zelt muss, habe ich noch kurz geduscht ;)
09.05.12
Zum Frühstück wurde ich mit einem Geburtstagslied geleitet. Es gab Donuts und Toast mit Marmelade. Beim Kerzen auspusten musste ich nicht so viel tun, denn es hat ziemlich gewindet :D Bevor wir gegessen haben, hab ich allerdings meine Geschenke auspacken dürfen An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken!! Nach dem Frühstück sind wir dann wieder auf Pirschfahrt gegangen, doch es gab keine neuen tierischen Höhepunkte. Als wir dann aus dem Park fahren wollten, wurde es ganz schön knapp, denn die Frau hat uns nicht glauben wollen, dass wir alle „Namibian Residents“ sind. Aber wir haben ihr dann einen Haufen Papiere unter die Nase gehalten (auch wenn die eigentlich nicht viel mit dem Visum zu tun haben…), da wurde es ihr zu dumm und sie hat uns doch passieren lassen. Unser nächster Stopp war in Tsumeb. Die Jungs wollten nur im Resort chillen, wir Mädels sind noch mal in die Stadt gefahren, um gemütlich in ein Café zu gehen. Wir haben das Etosha-Café gefunden. Und es war wirklich lecker! (und preiswert) Ich hab Kartoffelsalat mit Fleischkäse, dazu ein Bier, danach Kaffee und einen Kuchen, das ganze gab´s für ca. 50 N$ (ca. 5 €). Abends waren wir noch kurz in der Bar, aber dann sind wir auch in unsere Zelte gekrabbelt, hätte ich damals gewusst, dass es meine letzte in meinem Zelt sein sollte, hätte ich sie bewusster wahrgenommen… :D
10.05.12
Nach einem Frühstück, das wir im Resort gegessen haben. Das war wirklich sehr lecker! Danach hat uns der Weg zum Waterberg geführt. Allerdings nicht so schnell wie wir uns erhofft hatten… Denn obwohl die Tankanzeige noch „halbvoll“ anzeigte, standen wir in der Mitte zwischen Outjo und Otjiwarongo plötzlich. Nachdem wir ein Auto gefunden hatten, dass uns mitnehmen konnte, sind Fred und ich die 55 km mitgefahren. In zwei 5l Kanistern, die ehemals mit Wasser gefüllt waren, haben wir dann Benzin füllen lassen (das wird hier gefärbt, damit die verschiedenen Sorten zu unterscheiden sind. Unsers war jedenfalls grün, wie Creme Soda…) Dann haben wir nach einer Rückfahrgelegenheit gesucht, um zurück zu unserem Auto zu kommen. Ein Bus hat uns mitgenommen, es hat uns 50 N$ zusammen gekostet, das ist zu verkraften ;) Wieder beim unserem lieben VW Bus angekommen, haben wir das Benzin mit Hilfe einer zerschnittenen Flasche, die wir als Trichter genutzt haben, eingefüllt und weiter konnte unsere Fahrt gehen. Diesmal war unser nächster Stopp wirklich der Waterberg. Wir haben Makkaroni mit Tomatensoße gekocht und sind dann noch mal in die Bar gegangen. Dort haben wir noch Mogeln, dann Arsch gespielt und schließlich sind wir in irgendwelche kindlichen Launen verfallen und haben angefangen Kinderlieder, zu denen man Bewegungen macht zu singen. Da wären zu nennen: „Mother, Father, Policeman…“, „Und die Katze tanzt allein…“, „wicki-wacka“, … Es war auf jeden Fall ziemlich lustig :D Als wir zurück zum Zeltplatz sind, habe ich noch eine ganze Weile mit Lorenz geredet. Dann wollte ich etwas aus meine Zelt holen, da hat es „krach“ gemacht und da war die Stange durch… Für die Nacht bin ich dann zu Jonas und Lorenz gezogen. Nach eineinhalb Folgen „Scrubs“ (dann hatte der Laptop keinen Strom mehr) haben wir uns dann auch schlafen gelegt. Es war ganz gut, dass ich nicht in meinem Zelt war, denn die Jungs haben natürlich etwas Wärme abgegeben und diese Nacht war so kalt, dass das wirklich nötig war, damit ich nicht so friere.
11.05.12
Während die Mädels auf den Waterberg gelaufen sind, sind die Jungs und ich am Pool geblieben (wir kannten den Berg nämlich schon, von früheren Besuchen). Dort lagen wir dann die ganze Zeit in der Sonne gemütlich rum und haben gelesen. Irgendwann haben sich die Mädels dann zu uns gechillt. Am Nachmittag mussten wir dann leider aufbrechen, denn wir wollten nach Omaruru kommen. Es war so krass, wie erfreut die Kinder wieder waren, uns zu sehen. Das ist so schön! Das werde ich echt vermissen…
12.05.12
Das Ende unserer Reise verbrachten wir nun hier, um das Auto wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu mussten wir es putzen, den Feuerlöscherstaub entfernen (denn wir wollten das Geschehene geheim halten, für den Fall, dass wir das erstatten müssten), den an einer Stelle durchgebrochenen Sitz wieder richtig hinbiegen, bei der Rückbank den Riss verbergen, … Als das Auto sauber war, haben mich Sonja und Fred in der Stadt beim Arzt abgesetzt (mein Schwindel ist wiedergekommen, rausgekommen ist nichts) und sind dann nach Okahandja zurück zum Wucher gefahren, wo wir das Auto abgeben sollten. Abends haben wir uns mit Erastus, Charlote und Rachell in der Bar in der Location getroffen, ihr Name ist Oompiet. Es war ein super schöner Abend! Erastus hatte mir sogar von seiner Geschäftsreise nach Finnland eine Handtasche mitgebracht. Süß, oder? An dem Abend ist auch die Idee für nächsten Freitag geboren worden, da wollen wir nämlich einen Braai im River machen. Das wird sicher super, auch wenn ich dafür ganz schön viel organisieren muss. Aber ich hab ja auch viele liebe, helfende Hände um mich herum
13.05.12
Den Vormittag haben wir damit verbracht eine Ferienplanung für die Kinder zu machen. Wir haben noch viel mit ihnen vor! Ich organisiere zum Beispiel (okay, das ist auch das Größte) einen Ausflug auf die Omaruru Game Lodge mit einem Game drive. Dann haben wir natürlich auch viel Zeit mit den Kindern verbracht, die hatten wir ja schließlich länger nicht gesehen. Abends waren wir Volis dann im Kashana Essen, denn es war Jonas vorletzter Abend, da wollten wir einen letzten „Voli-Abend“ machen. Es war mal wieder total schön
14.05.12
Ich hab mich an diesem Tag, nach der morgendlichen Reading Time, voll und ganz in die Planung für den Tag auf der Omaruru Game Lodge gestürzt und den Termin festgelegt. Außerdem mussten wir viel für den Abschiedsabend mit Jonas vorbereiten. Wir haben gegrillt, für jeden ein Stück Fleisch (das allerdings ziemlich schwer zu essen war, zu Mal mit diesen Messern, die wir hier haben), eine große Portion Kartoffelsalat und ein geröstetes Brot (Antis Spezialität und wirklich sooo lecker, vor allem mit Garlic butter, nach der ich gerade richtig süchtig bin ;)) Zum Nachtisch durfte sich jedes Kind noch zwei Stockbrote machen. Allerdings war es diesmal eine Sonderkreation von Jonas und mir: Wir hatten in den Teig Schokolade hineingeraspelt, so dass man danach so ein Schokoladenbrötchen hatte. Es war wirklich erstaunlich lecker. Als alle Kinder im Bett verschwunden waren (dabei hab ich mal wieder bemerkt, wie kurz und schlecht sie nur ihre Zähne putzen, da müssen wir echt noch dran arbeiten!) haben wir Volis noch bis spät in die Nacht hinein Arsch gespielt.
15.05.12
Bevor wir aufgestanden waren, ist Lorenz zu seinem neuen Arbeitsplatz umgezogen. Er arbeitet jetzt bei Gunnar im Paulinenhof, wo wir oft unser Obst und Gemüse einkaufen. Morgens waren wir nach der Reading Time (da hab ich jetzt noch Immanuel von Lorenz übernommen) kurz in der Stadt, denn Jonas wollte noch etwas einkaufen und er wurde dann am späten Vormittag vom Taxi abgeholt. Eigentlich wollte er ja mit „Sunshine tours“ fahren, aber die fahren leider nicht mehr so oft… Das hat er am Morgen dieses Tages erfahren. Aber das Taxi war zum Glück zuverlässlich Nach dem Mittagessen haben Fred und ich „Karate Kid“ angeschaut, aus so einer Laune heraus. Am Nachmittag hab ich versucht allen zu antworten, die mir geschrieben hatten und hab mich vor allem mal an diesen Bericht den ihr hier lest, drangesetzt. Am Abend haben wir kurz Stromausfall gehabt, aber zum Glück ging er ziemlich schnell wieder an! Denn wir haben einen Sandwich-Abend gemacht, um Lorenz und Jonas alten Raum als „Gemeinschaftsraum“ einzuweihen. Es war vorzüglich! Danach wollten wir noch einen Film anschauen („Mr.Nice“), aber nach der Hälfte des Films (ca. halb neun…) waren wir alle fast eingeschlafen und haben uns in unsere Betten verkrümelt. Ich hab dann noch ´ne Folge „Scrubs“ angeschaut, dann hab auch ich geschlafen
16.05.12
Heute Morgen ist Sonja mit Andreas und Lazarus nach Windhoek gefahren, sie hat Steven (einen Nationalspieler, der namibischen Mannschaft) getroffen, Andreas und Lazarus haben irgendwas mit dem „Ministry of Home Affairs“ machen müssen. Wir haben “Reading Time“ gemacht und dann hab ich mich an die Planung für Samstag gemacht, wir haben das Zimmer aufgeräumt, ich hab die Tür im Office repariert und die FAQ Liste (Frequently Asked Questions) für zukünftige Volis geschrieben. Jetzt muss ich hier mal zum Ende kommen, denn es ist gleich „Disko“ mit den Kindern angesagt. Apropo Ende… es tut mir leid, wenn ich so viel geschrieben habe… ich bin gespannt, ob es überhaupt jemand bis zum Ende meines Berichtes schaffst :D

Gestern Abend haben wir ja noch Disko mit den Kindern gemacht, das war wie immer sehr lustig. Außer dass Verinao von Kandali eins reingekriegt hat und daraufhin ewig lang Nasenbluten hatte. Aber die Tüte "Nik-Naks" (Chipsart) hat alle aufgemuntert :) Das abentliche Ins-Bett-Bringen war allerdings der Horror... sie haben angefangen sich zu prügeln, wollten ihre Zähne nicht putzen und die, die sie geputzt haben, fanden es lustig sich das Zahnfleisch blutig zu rubbeln... Ich wär schier verzweifelt. Und keine Hausmutter die mir geholfen hat! tssss... Heute Morgen war es soooo interessant. Mit Erastus und Rachell habe ich im Municipality office in einem Programm Koordinaten bestimmt und diese dann "on the field" gesucht und markiert. Es geht darum, Stromkabel zu verlegen. An bestimmten Stellen wird dann von diesen zu den verschiedenen Grunstücken abgezweigt. Genau diese Stellen haben wir ganz genau bestimmt. Das ist echt sehr interessant! Einem wird von dem über Bluetooth laufenden Gerät genau angezeigt wie viele Millimeter/Zentimeter und Meter man Richtung Ost/West/Nord/Süd gehen muss. Das war wirklich faszinierend. Ich darf dort jetzt wahrscheinlich hin und wieder helfen, weil das ja genau das Thema trifft, in welche Richtung mein Studium gehen soll. Den Nachmittag habe ich dann damit verbracht im Office zu arbeiten. Mit Lazarus und alleine, aber jetzt saß ich genug im office! Ich geh jetzt raus hier! :)

Officestress und Vorbereitungen
in Meine Zeit in Omaruru 18.05.2012 23:44von Bettina •

Gestern Abend kam ich doch nicht so schnell aus dem Office, wie ich es geplant hatte. Für eine Inspektion von der Municipality brauchten wir noch eine "Title deed number" (das ist eine Nummer, die man bekommt, wenn man ein Grundstück erwirbt). Ich habe gesucht, wie verrückt. Habe alles auf den Kopf gestellt, die Buchführung der letzten Jahre durchgesehen. Aber gefunden habe ich nichts. Erst nachdem ich heute Morgen noch mal zwei Stunden gesucht hatte, hab ich mit Lazarus herausgefunden, dass wir so eine Nummer noch gar nicht besitzen. Zum Glück kenne ich Erastus, der die Gebäude inspizieren und so muss. Wir haben eine Inspektion einfach zurückdatiert und jetzt sieht auf dem Papier alles so aus, als wäre es richtig. Jetzt brauchen wir nur noch diese Nummer, dann kriegen wir ein Zertifikat für die Fertigstellung des Hauses. Dann habe ich den ganzen Vormittag, bzw. bis 3 Uhr am Nachmittag mit Lazarus im Office gearbeitet, zum Beispiel First Aid Training für die Hausmütter gesucht und neue Hausmütter gesucht, bzw. deren Lebensläufe ausgewertet. Das war ganz schön viel Arbeit! Dann bin ich tatsächlich irgendwann aus dem Office herausgekommen. Da bin ich in die Stadt gefahren und habe zusammen mit Rachell und Hileny für morgen eingekauft. Danach haben wir Lorenz und Charlote abgeholt und haben dann im Haven noch gebacken, denn es soll schließlich Kuchen geben. Eine kleine Stärkung in Form von etwas gegrilltem Fleisch, das wir schnell noch bei Oompiet gekauft haben, hat den Abend schön abgerundet. Jetzt haben wir gerade noch "Frühstück bei Tiffany" angeschaut. Gute Nacht!

Ein Tag so voll, dass ich schon früh aufgewacht und aufgestanden bin, um alles hinzubekommen! Erst habe ich Lazarus bei einer Sache kurz im Office helfen müssen, dann bin ich zum Paulinenhof gefahren, um noch Gemüse für den Abend einzukaufen. Dann habe ich noch ein paar Sachen bei Rachell und Hileny vorbeigebracht, damit die das Fleisch einlegen konnten. Danach bin ich schnell nach Hause geflitzt und hab die Kartoffeln aufgesetzt, Salat gemacht, Kartoffelsalat gemacht,... Damit war ich dann auch irgendwie beschäftigt, bis ich um drei Uhr dann in den River gefahren bin. Dort haben wir dann Volleyball gespielt und gegrillt. Später am Abend haben sie dann ganz süß mir eine Torte geschenkt und noch mal gesungen für mich! Und das tollste auf der Torte stand "Alles Gute zum Geburtstag, Betty! Küsse!" Auf deutsch! Das haben sie extra für mich nachgeschaut und draufgeschrieben, da war ich echt gerührt. Leider ist es hier üblich, dass dem Geburtstagskind etwas von der Torte ins Gesicht geschmiert wird... Nun ja... :D Es war aber total schön und lustig. Wir hatten dann noch eine Afterparty bei Tuli und Co. daheim, bei der wir das Championsleage-Finale geschaut haben. Alle Namibier waren für Chelsea und alle Deutschen für Bayern :D Aber außer Andreas haben wir die Sache nicht gaaanz so ernst genommen und haben danach trotz der Niederlage noch Party gemacht. Ein toller Abend/eine tollen Nacht!
Heute morgen haben wir dann erst mal ausgeschlafen und auch den Rest des Tages nicht so viel gemacht, nur so kleinere Sachen erledigt. Sonja, Urte und Johanna sind heute außerdem in den Urlaub aufgebrochen, die werden jetzt zu den Victoriafalls fahren, da waren Fred und ich ja schon. Am Abend haben wir dann noch Andreas helfen müssen, weil er beim Bus einen Platten hatte und das Reserverad auch platt war. Zum Glück kannten wir jemanden, der uns auch Sonntags einen Reifen repariert, zu dem sind wir dann und für 11,5 € wurden uns beide Reifen geflickt. Jetzt werden Fred und ich uns noch einen gemütlichen Abend machen, mit Sandwiches und nem Film :)

Omaruru Game Lodge und schöner Nachmittag/Abend
in Meine Zeit in Omaruru 21.05.2012 22:04von Bettina •

Heute Morgen sind wir früh aufgestanden, denn wir wollten schließlich früh los zu Omaruru Game Lodge. Wir sind also um sieben Uhr fertig gewesen, um viertel nach sieben kam dann auch endlich Andreas mit dem Auto und dann haben wir ganz schnell unsere Sachen reinverfrachtet. Nach einem kurzen Stopp bei der Tankstelle sind wir dann eine gute halbe Stunde gefahren, bis wir bei der Lodge ankamen. Dort angekommen hatten wir kurz Zeit und dann haben wir mit den Kindern die Geparden- und Leopardenfütterung angeschaut. Das fanden sie natürlich toll! Aber dann wurde es noch toller, denn mit zwei Game drive Autos ging es los auf einen zweieinhalb Stunden Game drive. Leider haben wir keine Elefanten gesehen, dafür aber zwei Rhinos und das ganze übliche Antilopengetier, sowie zwei Hippos. Während der Fahrt ist mir irgendwann Fernando auf dem Arm eingeschlafen, das war dann ganz schön anstrengend, denn man muss sich ja festhalten, wenns da durch den Busch geht, aber es ist zum Glück alles gut gegangen. Nach dem Drive haben wir noch etwas am Wasserloch gesessen und mit den Kindern Sandwiches gegessen, die wir am Morgen vorbereitet hatten. Es waren ganz viele Strauße ganz dicht dran, das war echt schön! Als wir wieder im Haven waren, haben Fred und ich noch eine Stadtfahrt mit einigen Erledigungen gemacht. Das war echt nett. Am Abend haben wir dann gemeinsam einen Film angeschaut und gequatscht.

Reading Time Power Tag und sonstige nette Dinge
in Meine Zeit in Omaruru 22.05.2012 20:30von Bettina •

Heute Morgen habe ich nach einem Skypetermin mit meiner Mutter erst mal die Reading Time vorbereitet. Das war etwas mehr Arbeit als sonst, denn Fred und ich sind ja alleine hier und müssen deswegen zu zweit mit allen lesen, das heißt, jeder hat jetzt 5 Kinder nacheinander. Immanuel hat heute bei mir dann auch ziemlich rumgezickt, aber ich kenne ihn zum Glück inzwischen so gut, dass ich weiß, wie ich ihn doch zum Lesen bewege... Aber anstrengend ist das natürlich trotzdem! Als wir dann nach zwei Stunden mit allen gelesen hatten, haben wir uns erst einmal anderen Dingen gewidmet. Fred hat mir zum Beispiel ein bisschen erzählt, was ich in Berlin unbedingt sehen/machen muss, denn dorthin gehe ich ja mit meiner Mutter im August für ein paar Tage. Danach haben wir uns aber wieder der Arbeit gewidmet, denn wir mussten zum Beispiel ein Zimmer herrichten. Warum? Wir haben am Freitag Vorstellungsgespräche für eine neue Hausmutter hier, da kommen nicht alle aus der näheren Umgebung und brauchen deswegen für eine Nacht einen Raum zum Schlafen. Dazu mussten wir erst einmal ein Zimmer ausräumen und dann genug Betten rein und diese noch schön herrichten. Das wäre jetzt geschafft, jetzt muss man nur noch einmal durchfegen :) Heute Abend haben Fred und ich wieder einen Film angeschaut ("Sterben für Anfänger", wirklich lustig!!) und jetzt machen wir auch nicht mehr viel :D

Viel Arbeit, aber nichts von dem eigentlichen geschafft
in Meine Zeit in Omaruru 23.05.2012 21:54von Bettina •

Ich hatte mir für heute wirklich viel vorgenommen, ich hab auch den ganzen Abend bis jetzt gerade gearbeitet oder war sonst wie beschäftigt, aber leider habe ich nichts von dem vorgenommenen geschafft. Aber von vorne: Am Morgen war wieder Power Study Time angesagt, die haben wir auch gut durchgestanden, ich hatte sogar mit Makalani Erfolgserlebnisse! Er hat von mir Sätze wie "I have 1 ball" "I have 2 balls" usw. bekommen. Beim dritten Satz hat er ihn lesen können und er hat alleine gesehen, dass da ein "s" am "ball" dran ist! Das hat mich echt glücklich gemacht und ihn noch viel mehr, er kam aus dem Strahlen gar nicht mehr raus. Nachdem mir von seiner Lehrerin gesagt wurde, dass er ein hoffnungsloser Fall ist, bin ich über jeden kleinen Erfolg froh. Nach dem Mittagessen saß ich bis um fünf Uhr mit ihm im Office, habe Formulare ausgefüllt und das Kleingedruckte vorgelesen (Wer bitte schön liest das wirklich durch??? Das ist ja der Hammer... 7 Seiten Kleingedrucktes... Und das auf Beamtenenglisch...). Dann noch wegen dem Hausmütterinterview geändert,... Als ich dann abends endlich mit den Kindern DVD Abend gemacht hab, war ich wirklich erleichtert und ziemlich müde. Das ist jetzt immer noch nicht anders... :D Also GUTE NACHT!! ;)

Heute Morgen haben wir natürlich erst wieder die Reading Time vorbereitet und diese dann auch gemacht. Das ging heute besser als die beiden letzten Tage, die Kinder gewöhnen sich auch einfach daran. Immanuel hat nur davor ein bisschen rumgemeckert, aber eigentlich relativ anstandslos das gemacht, was ich von ihm wollte. Makalani war wieder total begeistert dabei, das ist ja ein guter Ansatzpunkt, wenn jemand Spaß bei der Sache hat. Nach der Reading Time habe ich erst einmal mit Fred die Farmeinkäufe erledigt und danach gings im Office los. Mir Lazarus musste ich mal wieder Formulare ausfüllen, das hat schon so zwei Stunden gedauert, wobei wir eine kleine Pause, bestehend aus Mittagessen und einer anderen Aufgabe für mich hatten. Ich habe nämlich noch eine Collage erstellt, mit der wir uns bei der Omaruru Game Lodge bedanken wollen. Nach dieser "Mittagspause" bin ich wieder ins Office und dort auch bis gerade eben geblieben. Nach der Arbeit mit Lazarus habe ich nämlich erst den "Properties"-Ordner und dann den Volontärordner komplett ausgeräumt, aussortiert, neusortiert und in allen anderen Sachen erneuert. Das war vielleicht eine Arbeit! Da saß ich auch dreieinhalb Stunden dran... Aber jetzt bin ich auch echt zufrieden, denn ich weiß, was ich geschafft habe. Irgendwie macht mir so sortieren gar nicht so wenig Spaß, wie ich gedacht hätte ;) Jetzt ist Lorenz noch da und wir machen uns noch einen schönen Abend.

Ausflug nach Tsumeb und Pep-Schulstart-Stresseinkauf
in Meine Zeit in Omaruru 26.05.2012 20:37von Bettina •

Gestern Morgen bin ich um halb fünf aufgestanden, denn um fünf hat mich Erastus abgeholt. Ganz schön früh, aber bis Tsumeb sind es schließlich auch ungefähr 340 km. Bis Otjiwarongo ist Erastus gefahren, danach bin ich weitergefahren. Das ist schon wieder ein anderes Fahrgefühl, in so einem edlen VW, statt immer in Autos, die eigentlich schon fast auseinanderfallen und bei denen man mit Kraft auf die Bremse drücken muss (ich hab also erst einmal eine Vollbremsung hingelegt...). In Tsumeb sind wir auf Rachell und Tuli getroffen. Vielleicht sollte ich erklären, warum wir überhaupt nach Tsumeb gefahren sind: Jährlich findet ein Sportwettkampf zwischen den Municipalities (Municipalitiy = Rathaus) statt, diesmal war es eben in Tsumeb. Wir waren dann den ganzen Vormittag auf verschiedenen Plätzen und haben Omaruru angefeuert. Die waren echt gut! Insgesamt von ganz Namibia haben sie den dritten Platz gemacht. Zu Mittag haben wir im "Hungry Lion" gegessen. Dabei habe ich etwas gesehen, was ich wohl so schnell leider nicht vergessen werde. Von unserem Fensterplatz konnten wir auf die Straße schauen. Diese war sehr belebt und plötzlich gab es an einer Stelle eine Prügelei. Anfangs nur mit Fäusten, dann mit großen Steinen. Da gab es die ersten tiefen Wunden. Aber dann ist es zwischen Zweien besonders eskaliert und der eine hat ein Messer gezückt. Er hat auf den Anderen eingestochen, der hat versucht wegzurennen, hatte schon eine tiefe Fleischwunde an der Schulter, beim Wegrennen ist er gefallen, der Andere konnte wieder zustechen, so ging es einige Male. Denn der Mann war inzwischen richtig stark verletzt, hat eine tropfende Blutspur hinter sich gezogen. Ein Messerstich ging durch die Schulter durch, bis auf die andere Seite. Keiner hat geholfen, keiner ist eingestritten. Erst nach vielen Minuten kam die Polizei. Das war dann aber nicht mehr in unserer Sichtweite. Ich weiß nur, dass der eine Mann direkt nach Windhoek ins Krankenhaus gefahren wurde. Ich weiß nicht, ob er das überlebt. Es sah eher nicht danach aus. Es hat mich aber echt schockiert, dass NIEMAND, kein Zivilist und kein Securitymann, der umliegenden Geschäfte.
Am Nachmittag sind Rachell, Erastus und ich ein bisschen außerhalb auf einen Rastplatz gefahren, um dort in Ruhe etwas rumzusitzen. Bald darauf sind wir aber wieder zurück ins Stadium, um andere Spiele anzuschauen. Es gab auch einen Tauzieh-Wettkampf. Am Abend sind wir in eine Bar gegangen. Ich glaub, die hat noch nie davor ein/e Weiße/r betreten. Alle haben mich angeschaut, als wäre ich eine Außerirdische oder so. In Tsumeb gibt es eh schon viel weniger Weiße, als mehr im Süden und in der Location sind ja selbst in Omaruru kaum Weiße, aber dort... nun ja... zum Glück hatte ich ja Begleitung, die auf mich aufgepasst hat. Wir haben dann eine Weile Pool gespielt und etwas Grillfleisch gegessen und einfach einen netten Abend gehabt. Nur einmal hatten wir noch eine unerfreuliche Erfahrung. Ein ehemaliger Schulkamerade von Erastus hat eine Schwester, die eine Bar besitzt. Dort wurden zwei Leute festgenommen. Sie hatten sich mehrere Biere gekauft, sie aufgemacht, sie aus getrunken, sie wieder mit Wasser gefüllt und dann an der Bar, weil sie "warm geworden seien" ausgetauscht, in volle umgetauscht. Aber jetzt wurden sie ja festgenommen. Ich weiß nicht wann, aber irgendwann sind Rachell, Tuli und ich zum Hostel gefahren, wo ich mit ihnen mir zwei Betten geteilt habe. Erastus hat bei dem Schulkameraden geschlafen.
Am nächsten Morgen bin ich um halb sechs aufgestanden, denn wir wollten um sechs Uhr losfahren Richtung Heimat. Mit einer kleinen Frühstückspause kurz nach Otjiwarongo sind wir dann um kurz nach meun Uhr am Haven gewesen. Heute hat mich dann noch eine große Aufgabe erwartet: Vor dem Schulbeginn am Dienstag müssen einige Sachen, wie die Socken zur Schuluniform neu gekauft werden. Damit verbunden war dann auch sowas wie neue Unterwäsche für ALLE Kinder. Das ist eine Arbeit! Ich hab sie zusammen mit Lorenz in Angriff genommen und noch Kondo und Kandari mitgenommen, weil die auch noch neue Schuhe brauchten. Aber ich war ganz schön beschäftigt. Sonst hab ich es eher ruhig gehabt, auch weil ich einfach durch zu kurze Nächte etwas müde war. Jetzt machen Lorenz, Fred und ich uns noch einen schönen Abend.

Nachtrag: Diskussionen mit afrikanischen Männern
in Meine Zeit in Omaruru 27.05.2012 11:41von Bettina •

Da ich gestern relativ in Eile war beim Schreiben meines Berichtes, habe ich völlig vergessen zu erzählen, dass ich eine ziemlich hitzige Diskussion mit Erastus hatte, in die sich dann auch immer wieder andere Männer eingemischt haben. Es ging um die Gleichstellung von Männern und Frauen. Selbst bei diesen für hiesige Verhältnisse moderne Männer in sozial höheren Schichten, ist es klar, dass der Mann höher gestellt ist, das Sagen im Haus hat und die Frau weniger verdienen muss als der Mann, sich um den Haushalt zu kümmern hat und die Kinder alleine aufziehen muss. Da hat sich natürlich in mir alles geträubt und ich hab angefangen zu diskutieren und gesagt, dass ich das NIEMALS akzeptieren würde und dass ich das unmöglich finde... Aber ich hab da leider ziemlich gegen eine Wand geredet, die sehen das nicht ein. Die meinen, dass das genetisch so wäre, dass Männer das mächtigere Geschlecht sind und Entscheidungen zu treffen haben. Ich hab zwar schnell gesehen, dass das Diskutieren weniger Sinn hat, aber ich konnte das trotzdem nicht auf mir Sitzen lassen... ;-)

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